Gustav Diehl
25.04.1894 in Hagenau im Elsass – 02.11.1973 in Kaufbeuren
Mein Großonkel, Gustav Ernst Oskar Diehl, unser „Onkel Güscht“, war Kunstmaler der „Münchner Schule“.
Ab 27.04.1920 studierte er Zeichnen bei Professor Peter von Halm an der Akademie der Bildenden Künste in München.
An ihn kann ich mich nur vage erinnern. Er lebte in Kaufbeuren, kam aber an Weihnachten immer zu seinem Bruder, unserem „Onkel Edmund“ in die Aindorferstraße 51 nach München-Laim. Am Heiligen Abend war es Brauch, dass Edmund, seine Frau Maria und Gustav zu uns kamen und mit uns feierten. Öfter als ein Mal im Jahr, glaube ich, habe ich Onkel Gustav nicht gesehen. Unvergessen blieb mir jedoch sein elsässischer Dialekt, den auch „Onkel Edmund“ sprach.
Nach Gustavs Tod, der weder Frau noch Kinder hatte, fuhren meine Eltern und ich nach Kaufbeuren, um seinen Nachlass durchzusehen. In einer Tenne fanden wir unzählige seiner Werke. Meine Eltern verkauften einige Bilder, aber ein Großteil ist noch in unserer Familie erhalten. Mein ganzes Haus ist voll von Onkel Gustavs Bildern, Landschaften ebenso wie Blumenbilder. Seine Sonnenblumen z.B. hängen bei uns im Wohnzimmer.
Von seinen schönen Gemälden von Münchner Bauten, wie etwa dem Siegestor, dem Königsplatz oder dem Deutschen Museum, sind auch noch einige bei mir, ein paar sind bei meiner Tochter Barbara und die meisten sind im Schloss Weitersroda bei meinem Sohn Florian Kirner. Auch Onkel Gustavs Selbstbildnisse und die Gemälde, die er von seiner Familie gemalt hat, sind fast alle im Schloss in der Ahnengalerie meines Sohnes Florian. Könnte unser „Onkel Güscht“ vom Himmel herunterschauen, würde er sich sicher sehr freuen, dass wir ihn und seine Werke so in Ehren halten.