Sumba, Flores, Komodo und Bali 1993
Unsere 3. Reise nach Indonesien
Sumba: Waingapu – Melolo – Rende – Pau – Prailiu – Waikabubak – Bukubani – Tosi – Kodi – Pronobaroro- Ratenegaro – Wainyapu – Anakalang – Kabunduk – Mahatakeri – Lai Tarung – Puukabalaka – Tarung – Waitabar – Wannokarendi
Flores/Komodo: Labuhanbajo – Rinca – Komodo – Ruteng – Bajawa – Bena – Langa – Ende – Moni – Kelimutu – Maumere
Bali: Legian – Ubud – Denpasar
Mit der KLM flogen wir von München über Amsterdam, Singapur und Jakarta nach Denpasar auf Bali. Eigentlich wollten wir gleich am nächsten Tag nach Sumba fliergen, es gab aber keinen Fllug. Deshalb mieteten wir uns einen Jeep und blieben ein paar Tage auf Bali. Durch sehr schöne Landschaften fuhren wir nach Tabanan und Penebel, und durch überaus viele und tiefe Schlaglöcher weiter nach Pacung. Am Pura Mengwi und an „unseren“ Reisterrassen von Tegallalang schauten wir auch noch vorbei.
Mit einer Fokker F27 ging es dann nach Sumba, nach Waingapu im trockeneren und kargeren Teil der Insel. In Pau sahen wir zum ersten Mal die mit Alang-Alang-Gras bedeckten, turmartigen Häuser, dazwischen monumentale Megalith-Gräber und Stelen, die Wohnstätten der verstorbenen Seelen. Eindrucksvoll waren auch die Ikat-Zentren Rende und Prailiu. Die Ikats begeisterten uns so, dass wir uns auch einen mit nach Hause nahmen, der jetzt in unserem Wohnzimmer an der Wand hängt.
Per Bus ging es nach Waikabubak, von aus wir Bukubani, Tossi, Bondokawango, Baronobaroro und andere Dörfer besichtigten. Unterwegs wurde uns überall ein fröhliches „Hello Mister“ entgegengerufen. Der ursprünglichste Ort mit den höchsten Rumah adat, den wir bisher gesehen hatten, war Wainyapu. Hier durften wir miterleben, wie drei schwere Megalithblöcke als Grabsteine mit großem Geschrei und Getümmel ins Dorf gezogen wurden. Von Waikabubak aus besuchten wir auch die Kampungs Belakiku, Waitabar, Tambera und das wunderschöne Tarung. In Anakalang bewunderten wir die 100 Jahre alten Königsgräber. Unser Hotelbesitzer nahm uns eines Nachts mit zu einer äußerst eindrucksvollen Zaigho-Zeremonie in seinen Heimat-Kampung. Er sagte, dass wir mit Anna und Norbert die ersten Weißen seien, die dieser Zeremonie beiwohnen durften. Ob das Fest stattfinden würde, wurde zuerst durch Tierorakel bestimmt.
Von Waingapu flogen wir nach Labuanbajo auf die Insel Flores. Wir buchten eine Bootstour nach Rinca und Komodo. Vor der Insel Kalong stiegen in der Abenddämmerung Tausende von Flughunden auf Richtung Flores. Im Komodo Nationalpark zogen die Ranger eine lebende Ziege hinter uns her, der sie später die Kehle durchschnitten und zu den bedrohlich aussehenden Waranen im Flussbett runterwarfen. Die bis zu 3 m langen und 150 kg schweren Tiere stürzten sich sofort über die tote Ziege.
Im 1.100 m hohen Ruteng erfuhren wir, dass Einheimische im Dorf Ruteng Puu den traditionellen Peitschenkampf Caci auf Anfrage und Bezahlung aufführen würden, was wir mit Heike und Manfred wahrnahmen. Bena ist das ursprünglichste Dorf der Ngada und liegt direkt am Fuße des Vulkans Inerie. In den Kampungs Bela und Langa nahm das gegenseitige Frage- und Antwortspiel mit den Einheimischen, die sich sehr für das Leben in Deutschland interessierten, fast kein Ende. In Ende besorgten wir uns Flugtickets, bevor wir mit dem Bus in grauenvoller Fahrt durch Schluchten, über Berg und Tal, auf schmalen Straßen ohne Leitplanken rauf nach Moni kamen. Von hier aus erlebten wir den Sonnenaufgang am Vulkan Kelimutu und bewunderten die drei verschiedenfarbigen Seen.
Von Maumere auf Flores flogen wir schließlich zurück nach Bali, wo von Denpasar unser Langstreckenflug nach Hause startete. Zuvor machten wir jedoch von Ubud aus noch ein paar Touren mit gemieteten Mountainbikes, nach Peliatan, Campuan, Penestanan und Kedewatan. Eine sehr schöne Strecke mit herrlichen Ausblicken, aber das Rauf und Runter bei dieser Hitze war ganz schön anstrengend.
Diese Reise wird uns unvergesslich bleiben! Selbst für Indonesien ist das ursprüngliche Sumba etwas ganz Besonderes. Die rumah adat, die traditionellen Häuser mit den hohen Dächern, eine nächtliche Zaigho-Zeremonie mit Tierorakeln und Herbeirufen der marapu , das Heranziehen schwerster Steinblöcke für Beerdigungen, bei denen Büffel geopfert werden, die freundlichen Menschen und, und, und… Ich gerate heute noch ins Schwärmen, wenn ich an diese Reise denke. Doch auch die Warane auf Komodo und die grüne Insel Flores beeindruckten uns sehr.